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Drehbuch für einen Sketch Requisiten: 1 Chefstuhl, 1 Besucherstuhl, 1 Schreibtisch mit Monitor, Tastatur, Ordner, Schreibutensilien, Telefon, Kaffeetasse Ansager: Liebe Gäste! Wir möchten Ihnen nun eine kleine Szene aus der sogenannten Chef-Etage eines Unternehmens präsentieren. Viel Spaß dabei! (Chef sitzt hinter seinem Tisch, hantiert am PC, greift zum Telefon, wählt und spricht mit einer imaginären Person am anderen Ende der Leitung) Chef: Bitte schicken Sie die 1. Bewerberin herein! (1. Sekretärin erscheint Chef erhebt sich, tritt neben den Tisch) Chef: Guten Tag Frau...... 1. Sk.:...Müller! Guten Tag! Chef: Nehmen Sie bitte Platz (macht eine einladende Handbewegung zum Stuhl, setzt sich)
Nun Frau Müller. Sie haben sich um die Stelle als Sekretärin bei mir beworben. Im Moment
habe ich nur eine vorübergehende Aushilfe, so dass ich die Stelle neu besetzen muß. Von
meiner vorherigen Sekretärin musste ich mich leider trennen. Sie war dumm wie
Bohnenstroh! Deshalb suche ich eine kluge und intelligente Sekretärin. Die Zusammenarbeit
macht einfach mehr Spaß, wenn auch die Sekretärin über eine gewisse Allgemeinbildung
verfügt. 1 Sk.: (freudig und spontan) Kopenhagen! Chef: Leider nein es ist Oslo. Aber da irrt man sich gern. An welchem Leiden litt Beethoven? 1. Sk.:(zögern und etwas verlegen) Er hatte nie Geld!?!?!? (Chef schluckt eine Erwiderung herunter und fährt fort) Chef: Was verstehen Sie unter einem Fjord? 1. Sk.:(erleichtert, lächelnd) Eine bekannte Automarke. Chef: (streng) Nein. Die Automarke heißt Ford. Ein Fjord ist ein Einschnitt des Meeres ins Land mit steilen Uferwänden. (Chef steht auf, tritt hinter seinen Stuhl) Ich kann mich im Moment noch nicht entscheiden, Frau Müller. Ich werde Ihnen meine Entscheidung schriftlich mitteilen. Ihre Unterlagen mit Adresse habe ich ja. Sie hören von mir. (1. Sk. steht auf und verlässt das Büro. Chef setzt sich, greift zum Telefon und wählt) Chef: Bitte schicken Sie die nächste Bewerberin herein. (2. Sekretärin kommt herein, flott, flippig, winkt von Weitem und ruft fröhlich) 2. Sk.: Hallo!! (setzt sich unaufgefordert, schlägt die Beine übereinander, verschränkt die Hände vor dem Knie und strahlt den Chef an) Chef: (etwas verwirrt, findet aber seine Haltung wieder) Oh, .... hallo,....mh... Nun
ja! Sie haben sich um die Stelle als Sekretärin beworben. Da wir international
Geschäftsbeziehungen pflegen, stellt dies hohe Ansprüche an ein sicheres und vor allem
korrektes Auftreten an die Position der Sekretärin. Außerdem ist eine
überdurchschnittliche Allgemeinbildung erforderlich. 2. Sk.:(Spontan und sicher) Mozart! Chef: (Herablassend, selbstgefällig) Nein. Mozart schrieb die Zauberflöte. Wissen Sie zufällig, von wem der Text der Zauberflöte ist? 2. Sk.:(strahlend) Ralph Siegel! Chef: (genervt) Ehm... ja... Was ist eine Windhose?! 2. Sk.:(Sie klatscht siegessicher in die Hände und antwortet freudig) Eine Art Strandhöschen für heiße Tage! (Chef springt auf, rauft sich die Haare und ruft) Chef: NEIN! (Chef geht ein paar Schritte auf und ab um sich zu beruhigen, verschränkt die Hände hinter dem Rücken, dreht dem Publikum den Rücken zu, atmet sichtbar tief durch, dreht sich wieder der 2. Sk. zu) Chef: (mit scharfer Stimme) Ich kann mich im Moment noch nicht entscheiden. Ich werde Ihnen meine Entscheidung schriftlich mitteilen. Ihre Unterlagen mit Adresse habe ich ja. Sie hören von mir. (Chef deutet mit Handbewegung zu Tür, Sk. geht beleidigt, dann mit schnippisch erhobenem Kopf und abfälliger Handbewegung ab, Chef setzt sich) Chef: Oh Gott wenn das so weiter geht?!?! Wie viel Dummheit doch so in den
Vorzimmern herum sitzt! (Chef greift zum Telefon, telefoniert) Chef: Bitte schicken Sie
mir die letzte Bewerberin für heute herein. (3. Sk. tritt herein, elegant, vornehm, hält
ihm graziös die Hand zum Gruß hin. Chef nimmt gerade Haltung im Stuhl an, staunt, macht
große Augen, Mund öffnet sich leicht, steht unbeholfen auf, knöpft die Jacke zu) Chef: Guten Tag! Sehr erfreut gnädige Frau....? 3. Sk.: Maier Anneliese Meier!Chef: Bitte nehmen Sie doch Platz. (Chef rückt ihr den Stuhl zurecht, sie setzt sich, schlägt elegant die Beine übereinander, sitzt aufrecht, leicht zurück gelehnt, Hände im Schoß) Chef: (fahrig, unsicher) Darf ich Ihnen eine Erfrischung anbieten? Es ist ja so furchtbar heiß hier drinnen. 3. Sk: Nein danke! (Chef setzt sich) Chef: (überwältigten, schwärmerisch) Sehr verehrte Frau Meier! Ich benötige dringend eine gebildete rechte Hand, mit korrektem Auftreten, die weiß was Etikette sind. Eine Sekretärin mit der man konstruktive Gespräche führen kann. Ein gewissen Niveau gehört doch in unserer geschäftlichen und gesellschaftlichen Position einfach dazu. Liebe Frau Meier oder darf ich Anneliese sagen, ich glaube Sie sind genau die ....... (3. Sk. winkt ab und spricht selbstbewusst )3. Sk: Ich hatte Pech mit meinem letzten Chef und musste mich unbedingt von ihm trennen. Der war dumm wie Bohnenstroh. Deshalb suche ich mir diesmal einen klugen und intelligenten Chef. Die Arbeit macht mehr Spaß, wenn auch der Chef über ein gewisse Allgemeinbildung verfügt. (Chef sitzt starr, beklemmt, entgegnet fast tonlos) Chef: Natürlich, sicher. 3. Sk.:Wissen Sie wann und wo Goethe geboren wurde? (Chef nippt an seiner Tasse, wischt sich fahrig über die Stirn) Chef: (stottert) In Weimar die Jahreszahl ist mir leider entfallen. 3. Sk.:1749 und außerdem in Frankfurt! Aber da irrt man sich gern. Nun auf welcher Insel lebte Robinson? Chef: Nun ja! (steht auf, zieht seine Jacke aus, hängt sie über die Stuhllehne, setzt sich wieder) Auf Crusoe! (bissig) 3. Sk.:(in belehrendem Ton) Auf Masatiera in der Gruppe der Fernandezinseln! Sagen Sie: Was ist eine Tonsur? (Chef zieht sein Krawatte auf, öffnet den obersten Knopf) Chef: (antwortet fragend bestimmt, verdutzt) Das was ich da oben habe! 3. Sk.: Nein, das ist eine ganz gewöhnliche Glatze! (3. Sk. steht auf) (Chef entgeistert, Mund und Augen offen) 3. Sk.: Ich kann mich im Moment noch nicht entscheiden. Ich werde Ihnen meine Entscheidung schriftlich mitteilen. Ihrer Adresse habe ich ja. Sie hören von mir. (3. Sk. geht elegant, aufrecht davon. Chef sackt auf dem Tisch zusammen) |